GQMG-Jahrestagung 2024

Liebe GQMG-Mitglieder und –Interessierte,

die GQMG-Jahrestagung 2024 ist vorbei. Es waren Tage mit viel Networking, Austausch und zahlreichen Impulsen. Über 170 Teilnehmer durften wir in Hamburg begrüßen und sind begeistert von der guten Stimmung.

Tag eins startete mit gut besuchten Pre-Conferene-Seminaren unter anderem zu den Themen „Organisationsrisikomanagement“, „Peer Reviews, Fallkonferenzen, M&M-Konferenzen – was ist der Unterschied?“ oder „Das kleine 1x1 der Statistik fürs QM“

Im Eröffnungsplenum drehte sich alles um das Thema Value based Health Care. Nach dem Vortrag von Dr. Jens Deerberg-Wittram, stellte Prof. Dr. Markus Graefen dar, mit welchen beeindruckenden Aufwänden die Martini Klinik Daten von PROMs erhebt, auswertet und interpretiert. Dabei stellte er deutlich heraus, dass Arbeiten mit PROMs einerseits urärztliche Tätigkeiten darstellen und andererseits von allen handelnden Professionen der Versorgung umgesetzt werden müsse. Neben dem Nutzen für die Patienten habe der Einsatz von PROMs aber auch die Kultur um Qualität im Klinikum deutlich verbessert.

Die Frage wie das Krankenhaustransparenzgesetzt umgesetzt werden kann diskutierten Ulf Debacher und Roman Prinz in eiiner weiteren Session. Zuletzt haben die Patienten die zur Verfügung stehenden Portal kaum genutzt und sich eher auf die Empfehlung des Hausarztes verlassen. Dennoch soll den Patienten jetzt ein neues Portal zur Verfügung gestellt werden, in dem sie sich über die Qualität der jeweiligen Einrichtung informieren können. Der Auftrag ist klar, aber die Realisierung ist nicht so einfach. Reichen Routinedaten? Wie kann eine faire Vergleichbarkeit gewährleistet werden? Wie können die Ergebnisse für verschiedene Adressaten transparent dargestellt werden?  Das alles ist noch nicht ganz ausgereift. Aber man war sich einig: Die Daten müssen für die Nutzer mit wenigen Klicks verfügbar sein – und das Portal muss kann jetzt nicht ad-hoc perfekt bereitgestellt werden, sondern muss kontinuierlich weiterentwickelt werden.

Auch die AGs der GQMG nutzten die Gelegenheit, sich dem Auditorium zu präsentieren und ihre aktuellen Arbeitsthemen und -ergebnisse vorzustellen. So stellt die AG Digitalisierung im Qualitätsmanagement unter anderem vor, welchen Effekt Interoperabilität auf die Versorgungsqualität hat und welche Faktoren nötig seien, um diese noch weiter zu verbessern.

Abgerundet wurde der Tag von dem „Besonderen Vortrag“. Julian Böhme, Entertainer, sprach über Vertrauen-Veränderung-Freudestoßen und stellte anschaulich mit großen und kleinen Löffeln dar, dass Veränderung immer etwas mit Bewegung zu tun habe.

Einige Teilnehmer hatten sich bereits im Vorfeld für einen 90 minütigen Lego-Serious-Play Workshop angemeldet.
Hier konnte man die Vorzüge dieser Methode kennenlernen, intangible und abstrakte Begriffe wie Qualität und Risiko visualisieren sowie gemeinsam Lernen, mit welchen Maßnahmen das Qualitätsmanagement von Gesundheitseinrichtungen verbessert werden kann.

Ebenso gut besucht war am zweiten Tag der Workshop "Beauftragtenwesen - mehr als nur ein Pflichtprogramm?" Es wurde darüber diskutiert, ob es wirklich diese große Anzahl an Beauftragten im Krankenhaus benötige? Tendenziell eher nein - mal abgesehen von den Positionen, die rechtlich vorgeschrieben sind. Bestimmte Aufgaben könnten auch von externen oder mehreren Personen gleichzeitig übernommen werden - solang es gut dokumentiert sei.

Im Abschlussplenum brachte Saban Ünlü den Teilnehmern nochmal näher, wie und warum ein KI-gestütztes Wissensmanagement im Gesundheitswesen die Diagnosestellung beschleunigen und präzisieren könnte. Auch ließe sich diese bereits in der Triage einsetzen und würde somit die Pflege entlasten.

Der GQMG- Vorstand, zog ein positives Feedback zu diesem Tag. Die Tagung in Hamburg ist trotz GDL- und Lufthansa-Streik ein voller Erfolg. Zahlreichen Referenten und Teilnehmer trugen zu lebhaften und praxisnahen Diskussionen bei.